Im letzten Jahr wurde in der Presse oft von gescheiterten IT Projekten beim Bund oder bei den Kantonen berichtet. Dadurch entstand wohl der Eindruck, nur bei Verwaltungseinheiten geschieht dies.
Aus Erfahrung weiss ich jedoch, in ähnlichen privat-rechtlichen Firmen (im Sinne von Grösse) gibt es vergleichbare IT Projekte, erfolgreiche und gescheiterte, nur ist das Medienecho bedeutend kleiner. Übrigens sind immer wieder Meldungen von gescheiterten Projekten in privat-rechtlichen Firmen zu finden.
Über das Scheitern und nicht Scheitern von IT Projekten ist schon viel, sehr viel geschrieben worden. Mit all dem Wissen, all den Artikeln, all den Vorträgen, all den wissenden Personen sollten IT Projekte nicht mehr in dem Masse scheitern oder?
Aus meiner Sicht ist primär die Grösse und damit die Dauer eines IT Projektes der kritische Faktor, dies aus zwei Gründen. Je grösser, je mehr Personen nehmen Einfluss, nicht zwingend technisch aber inhaltlich-funktional. Änderungen der Anforderungen im Verlaufe des Projektes verändern sehr oft die Grundlagen eines Projektes. Aber eine andere Grundlage hätte nicht zu dem ursprünglichen Projekt geführt.
Je länger ein Projekt dauert, desto weniger fokussiert müssen die Beteiligten sich um das Projekt kümmern und je mehr kann sich das Umfeld ändern, technisch und organisatorisch. Die Gefahr, dass zusätzlich Anforderungen wechseln steigt ebenso, womit zusätzlich auch das vorhin beschriebene Risiko hinzukommt.
Nicht dass der Eindruck entsteht, grosse Projekte können nicht erfolgreich sein aber die Gefahr eines Scheiterns ist grösser. Als Firma sind strategische Projekte nötig, jedoch plädiere ich für kleinere agilere Umsetzungsprojekte.
Und das Wichtigste: Absolute Rückendeckung für den Projektleiter um ein Projekt in kurzer Zeit durchpauken zu können!